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Fach Kunstgeschichte im FB III der Universität Trier
Goya
Vorlesung, Di 16-18 Uhr, HS 1 (Beginn: 24. Oktober 2006)
Franciso de Goya (1746-1828) gehört zu den bedeutendsten Künstlern der europäischen Malerei, die am Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert die Moderne einleiten. Als Königlicher Maler unter Karl III. und Hofmaler Karls IV. befreit er sich von den Normen der barocken Hochkunst und bekennt sich zur Subjektivität der Moderne, wenn er selbst grausamen Kriegsszenarien und schreckenerregenden Höllenvisionen eine sinnliche Evidenz verleiht. Seine eigentliche Fähigkeit liegt aber darin, Charaktere über ihr äußeres Erscheinungsbild zu beschreiben und ihre Wünsche, Triebe und Verstellungen als Intention der Physiognomie erkenntlich zu machen. So bezeugt der beinahe karikierende Naturalismus im Familienportrait Kaiser Karls IV. nicht nur ein neues Menschenbild, sondern auch eine Gesellschaft im epochalen Umbruch zwischen Aufklärung und Romantik.
Die Vorlesung behandelt die wichtigsten Themen und Motive in Goyas Gemälden, Druckgraphiken und Tapisseriekartons. Unter verschiedenen methodischen Gesichtspunkten werden die „gefallenen Helden“ auf die ihnen zugrundeliegende Geschichtskonstruktion befragt und die mehr oder weniger freizügigen Darstellungen der Herzogin von Alba auf das ihnen eingeschriebene Weiblichkeitskonzept untersucht. Ferner wird ein Blick auf die historischen Vorläufer Goyas in der spanischen Kunst des 17. Jahrhunderts (Velázquez, Murillo und El Greco) geworfen und die Rezeptionsgeschichte seines Oeuvres im 19. und 20. Jahrhundert am Beispiel von Géricault, Manet und Picasso diskutiert.
Literatur
Französische Malerei des 18. Jahrhunderts
Proseminar, Mi 10-12 Uhr, A 246 (Beginn: 25. Oktober 2006)
Bis zum Ausbruch der Französischen Revolution 1789 feiern sich die absolutistischen Höfe in prunkvollen Schlössern, Skulpturen und Bildern. So opulent und sinnenfroh die Gemälde sind, die unter Ludwig XV. und Ludwig XVI. entstehen, so deutlich verkörpern sie den thematischen und stilistischen Wandel, der sich mit dem Übergang vom Barock zum Rokoko und schließlich dem Klassizismus vollzieht. Religiöse und historische Themen werden im Zuge der Aufklärung seltener, statt dessen bezeugen kleinformatige Genredarstellungen, Portraits oder Stilleben den Beginn einer bürgerlichen Epoche, in der sich Künstler zunehmend aus ihrer höfischen oder kirchlichen Auftragssituation lösen, um Kunstwerke für ein neues Publikum zu schaffen.
An Schlüsselwerken der Epoche – darunter Gemälde und Ölskizzen von Fançois Boucher, Jean Siméon Chardin, Jacques-Louis David, Jean-Honoré Fragonard, Jean-Baptiste Oudry, Claude Vernet und Antoine Watteau – werden die wichtigsten Entwicklungslinien der französischen Kunst des 18. Jahrhunderts aufgezeigt und der um 1770 stattfindende Formenwandel untersucht. Der wechselnde Zugriff auf das Thema, unter monographischen, thematischen und wissenschaftsgeschichtlichen Gesichtspunkten, ermöglicht sowohl nach der Bedeutung des Akademiewesen im 17.und 18. Jahrhunderts als auch dem künstlerischen Austausch zwischen Paris und St. Petersburg zu fragen und die chronologische Entwicklungsgeschichte von Anbeginn an zu unterlaufen.
Einführende Literatur
Stephan Brakensiek u. Ulrike Gehring: Kartographie und Kunst in der Frühen Neuzeit
Seminar, Do 10-12 Uhr, A 142 (Beginn: 26. Oktober 2006)
Täglich gehen wir wie selbstverständlich mit Karten um: Wir benutzen sie auf Reisen, zur Orientierung in Städten oder als Informationsträger zur Darstellung komplexer Sachverhalte. Dabei machen wir uns nur selten bewusst, dass die Karte bereits in der Frühen Neuzeit nicht nur eine praktische Orientierungshilfe war, sondern gleichzeitig als Speicher von Wissen vielfältige Bedeutungszusammenhänge visualisierte. Karte und Kunst waren sich zu dieser Zeit so nah wie nie mehr danach.
Aus kunsthistorischer Sicht ist vor allem die Funktion verschiedener Landkarten in Gemälden und Raumausstattungen interessant. Was kennzeichnet die Karte im Bild, oder, wann wird ein Bild gar zur Karte? Ferner ist die Bedeutung des Künstlers als wissenschaftlicher Kartograph (Pieter Bruegel d.Ä., Joris Hoefnagel) herauszuarbeiten und die Rolle der Verleger und Produzenten (Braun und Hogenberg, Mercator, de Bry, Merian) sowie deren Darstellungsverfahren zu beleuchten.
Konkrete Themen des Seminars sind darüber hinaus:
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